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Meteoriten:

Weitere Informationen zu den Sikhote Alin Eisenmeteoriten aus Russland

Der Sikhote-Alin Meteorit fiel am 12. Februar 1947 am helllichten Tag und war wohl einer der spektakulärsten Meteoritenfällen, die von Menschen beobachtet werden konnten. Zeugen berichteten von einem Feuerball, der heller als die Sonne war. Der Einschlag war noch in 200 km Entfernung zu hören. Das Ereignis wurde von dem Maler Medvedev, der damals Zeuge dieses Meteoritenfalls war, in einem Ölgemälde festgehalten. Der Meteorit brach beim Eintritt in die Atmosphäre in tausende von Einzelmeteoriten auseinander. Durch die enorme Reibungshitze begannen einige der Fragmente zu schmelzen. Dabei bildeten sich auf der Oberfläche Schmelzvertiefungen, den sog. Regmalglypten. Diese Regmaglypten, die auch von anderen Meteoriten bekannt sind, sind bei dem Sikhote-Alin-Meteoriten sehr ausgeprägt.   Sikhote-Eisenmeteorit aus Russland
Eisenmeteorit aus Sikhote-Alin (Russland)
Sammlung P. Rüdel
 

Ölgemälden vom Meteoritenfall in Sikhote Alin (Medvedev, 1950)
  Sikhote-Alin Meteoriten zählen weltweit zu den schönsten und charakterstärksten Meteoriten mit vielen unterschiedlichen Strukturen:
 

Der Sikhote-Meteorit brach beim Eintritt in die Atmosphäre in tausende von Einzelstücke auseinander. Wenn die Geschwindigkeit der Bruchstücke noch hoch genug war, dass durch die Reibungshitze die Oberfläche aufgeschmolzen werden konnte, entstanden kleine Schmelzvertiefungen. Diese Vertiefungen werden Regmalglypten oder auch auch Thumb Prints (Fingerabdrücke) genannt. Die Regmaglypten, die auch von anderen Meteoriten bekannt sind, sind bei den Sikhote-Alin-Meteoriten besonders ausgeprägt. War die Geschwindigkeit der Bruchstücke in der Atmosphäre bereits so gering, dass die Oberfläche nicht mehr aufgeschmolzen werden konnte, behielten die Bruchstücke Ihre kantige Form. Der Fachmann spricht dann von Schrapnellen (Shrapnells).

 

Flugorientierte Meteoriten: Einige wenige der Sikhote Alin Meteoriten zeigen Anzeichen von Flugorientierung. Das bedeutet, das sich der Meteorit in der Atmosphäre nicht unkontrolliert drehte sondern eine flugstabile Lage einnahm. Dies hatte Auswirkung auf die Form und die Oberflächenstruktur der Meteoriten:
 
Bullets (Pistolenkugel) Nasen (Nose Cone) und Schilder (Shilds):
Dies sind selbstsprechende Bezeichnungen für verschiedene flugorientierte Meteoritenformen.

 

Flowlines (Fließlinien) sind feine radiale Linien welche beim beim Eintritt des Meteoriten in die Atmosphäre entstehen. Durch die Reibungshitze wird die Oberfläche des Meteoriten aufgeschmolzen. Das flüssige Metall wird durch den Luftstrom entgegen der Flugrichtung nach hinten abgelenkt. Wenn der Meteorit eine flugstabile Lage einnimmt (d.h. sich nicht unkontrolliert dreht) zeigen die Flowlines die Richtung des Fluges an.

 

Rollover Lip (Schmelzlippe): Von einer Rollover Lip spricht der Fachmann, wenn bei einem flugstabilen Meteoriten (meist in Form eines Schildes) flüssiges Eisen über den Rand des Schildes gelenkt wird und dort eine kleine wulstartige Lippe entsteht.

Howls (Schmelzloch): Ganz selten kommt es bei flugorientierten Meteoriten zu einem partiellen Durchbrennen an einer Stelle. Die Ränder, der bei diesem Vorgang entstehenden Löcher zeigen dann häufig Schmelzlippen und Fließlinien.

Beispiele für die verschiedene Ausgestaltung von Sikhote Alin Meteoriten:
 
  Sikhote Alin Eisenmeteorit   Sikhote Alin Eisenmeteorit  
Sikhote-Alin-Meteorit mit perfekten Regmalglypten Sikhote-Alin-Meteorit mit perfekten Regmalglypten
  Sikhote Alin Eisenmeteorit   Sikhote Alin Eisenmeteorit  
Sikhote-Alin-Meteorit als Schrapnell kugelförmiger Sikhote-Alin-Meteorit (Bullet)
  Sikhote Alin Eisenmeteorit   Sikhote Alin Eisenmeteorit  
flugorientierter Sikhote-Alin-Meteorit mit einer komplett umlaufenden Rollover Lippe flugorientierter Sikhote-Alin-Meteorit mit Fließlinien
  Sikhote Alin Eisenmeteorit   Sikhote Alin Eisenmeteorit  
flugorientierter Sikhote-Alin-Meteorit mit einem eingebrannten Schmelzloch Schmelzlippe und Fließlinien an dem Schmelzloch

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